Hinterländer Anzeiger 01.02.2005

Rachelshäuser Brandschützer ziehen Bilanz des vergangenen Jahres Feuerwehrnachwuchs heimste Preis ein

Gladenbach-Rachelshausen. (mi). "Klein aber fein": Das ist derzeit das Motto der Jugendfeuerwehr Rachelshausen. Der von Alexander Kuhl betreuten Gruppe gehören derzeit zwar nur zwei Mädchen und drei Jungen an. Dennoch sorgt der Feuerwehrnachwuchs immer wieder für positive Schlagzeilen, wovon auch die "große" Wehr aus dem Gladenbacher Stadtteil profitiert. Die Jugendfeuerwehr Rachelshausen hat im vergangenen Jahr einen Preis der Walter-Reschny-Stiftung bekommen. Bei der Verleihung im Gladenbacher Haus des Gastes zeigten die zwei Mädchen und drei Jungen ihr Können.

Die Jugendfeuerwehr Rachelshausen hat im vergangenen Jahr einen Preis der Walter-Reschny-Stiftung bekommen. Bei der Verleihung im Gladenbacher Haus des Gastes zeigten die zwei Mädchen und drei Jungen ihr Können. (Foto: Piplies)

Mit Fridtjof Müller und Florian Debus unterstützen seit kurzem gleich zwei Aktive aus der Jugendfeuerwehr die Einsatzabteilung der Rachelshäuser Brandschützer. Ihr Wechsel konnte die Gruppe aber mit zwei Neuzugängen kompensieren. Dominik Pfeiffer und Janik Drösch sorgen dafür, dass der Mitgliederstand weiter bei fünf bleibt.

Wie Jugendwart Alexander Kuhl am Wochenende in der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Feuerwehr erklärte, absolvierten die Jungen und Mädchen in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt 25 Unterrichtsstunden. Dazu gehörten auch 15 Stunden praktische Ausbildung. Weiterhin sammelten die Jugendlichen wieder die ausgedienten Weihnachtsbäume im Ort ein und beteiligten sich auch an der Jugendsammelwoche.


500 Euro bekommen

Höhepunkt im vergangenen Jahr war aus Sicht der Rachelshäuser Jugendfeuerwehr allerdings die Auszeichnung durch die Walter-Reschny-Stiftung. Der Gladenbacher Ehrenbürger Walter Reschny hat vor vier Jahren eine Stiftung ins Leben gerufen, um die Jugendarbeit im südlichen Hinterland zu unterstützen. Neun Vereine aus Gladenbach und Lohra durften sich im vergangenen Jahr über eine Finanzspritze von jeweils 500 Euro freuen - darunter auch die Jugendfeuerwehr Rachelshausen.

Die Jugendlichen hatten sich anlässlich der Preisverleihung im Haus des Gastes etwas Besonderes einfallen lassen. Sie führten dem Publikum verschiedene feuerwehrtechnische Knoten und Stiche vor. Zur Demonstration des Rettungsknotens stellte sich damals Bürgermeister Klaus-Dieter Knierim zur Verfügung. Außerdem gewannen die Jugendlichen einen Wettkampf gegen die Jugendwehr Rüchenbach im Luftballon-Aufpusten durch Verteiler und Strahlrohre.


Überall dabei gewesen

Ihr Können stellten die jungen Brandschützer auch bei der Gemeinschaftsübung aller Gladenbacher Jugendfeuerwehren sowie bei einer Übung mit der Jugendwehr Römershausen unter Beweis. Bei der Ferienpassaktion im Gladenbacher Feuerwehr-Stützpunkt war die Gruppe ebenfalls mit von der Partie. Bei der Abnahme der Leistungsspange - Prüfstein und Auszeichnung für die 15- bis 18-jährigen Mitglieder einer Jugendfeuerwehr - war Fridtjof Müller erfolgreich.

Nicht untätig geblieben ist natürlich auch die Einsatzabteilung der Rachelshäuser Feuerwehr. Nach Angaben von Wehrführer Ulf Pfeiffer absolvierten die 18 Aktiven insgesamt elf Übungen im vergangenen Jahr. Außerdem mussten sie zweimal zu Notfällen ausrücken. Dazu gehörte ein Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang und ein Strohballenbrand in Römershausen. Darüber hinaus standen die Teilnahme am Tag der Gladenbacher Feuerwehren, der Brandsicherheitsdienst beim Kirschenmarkt und eine Nachtübung mit den Kameraden aus Römershausen an.

Die Geselligkeit kam ebenfalls nicht zu kurz. Neben einer Tagesfahrt nach Bad Hersfeld standen auch wieder das Dorffest und der Wandertag an. Auch für dieses Jahr hat sich die Feuerwehr wieder einiges vorgenommen. Fest eingeplant ist der Wandertag der Einsatzabteilung, der am 26. Februar ansteht und zu dem auch passive Mitglieder eingeladen sind. Abmarsch ist um 10 Uhr an der Gaststätte Pfeiffer in Rachelshausen. Von dort geht es in Richtung Dautphetal. Weiterhin gehören eine Tagesfahrt in die Eiffel (4. Juni), die Teilnahmen am Tag der Gladenbacher Feuerwehren (25. Juni) und am Kreisfeuerwehrverbandstag in Neustadt (26. Juni), das traditionelle Dorffest (13. und 14. August), der Familienwandertag (3. September), eine Bildungsfahrt der Einsatzabteilung (17. September) und die Weihnachtsfeier inklusive Nikolaus (19. November) zum diesjährigen Jahresprogramm der Feuerwehr.


Die Jugendfeuerwehr Rachelshausen hat im vergangenen Jahr einen Preis der Walter-Reschny-Stiftung bekommen. Bei der Verleihung im Gladenbacher Haus des Gastes zeigten die zwei Mädchen und drei Jungen ihr Können. (Foto: Piplies)


Hinterländer Anzeiger 04.09.2004

Morgen in Rachelshausen

25. Wandertag der Feuerwehr

Gladenbach-Rachelshausen. (mi). Der Freiwilligen Feuerwehr Rachelshausen steht an diesem Wochenende ein kleines Jubiläum ins Haus. Bereits zum 25. Mal veranstalten die Brandschützer einen Wandertag. Die gesellige Tour auf Schusters Rappen erfreut sich bei den Rachelshäuser Bürgern sowie bei den Freunden und Förderern der Feuerwehr stets großer Beliebtheit und ist aus dem Veranstaltungskalender des Gladenbacher Stadtteils nicht mehr wegzudenken. Am morgigen Sonntag, 5. September, kann Jung und Alt nun erneut die Wanderschuhe schnüren. Zum Auftakt steht ein gemeinsamer Gottesdienst im Dorfgemeinschaftshaus Rachelshausen auf dem Programm, der um 9.30 Uhr beginnt. Anschließend startet die Wanderung in Richtung Hülshof. Der Weg führt entlang der heimischen Grenzen zurück an die Schutzhütte in Rachelshausen. Bei schlechtem Wetter wird das Dorfgemeinschaftshaus das Ziel der Tour sein. Für das leibliche Wohl der Teilnehmer wird die Rachelshäuser Feuerwehr sorgen.



Hinterländer Anzeiger 09.08.2004 und Amtsblatt 24.08.2004

Gäste aus Düsseldorf und Aurich

Dorffest in Rachelshausen

Gladenbach-Rachelshausen Das traditionelle Dorffest der Rachelshäuser Feuerwehr lockte zahlreiche Gäste ans Dorfgemeinschaftshaus (DGH). Nicht nur Besucher aus dem Dorf und Feuerwehren aus der ganzen Großgemeinde, sondern auch Gäste aus Düsseldorf und Aurich waren beim fröhlichen Fest der Brandschützer zugegen. Seit zwölf Jahren veranstalten die Rachelshäuser Feuerwehrleute ihr inzwischen traditionellen Dorffest. Die Feier startete am Samstagabend rund um das DGH mit kühlen Getränken und Live-Musik. Peters Party-Band versuchte die Gäste auf die Tanzfläche zu locken, doch erst als Wehrführer Ulf Pfeiffer mit seiner Frau Beate auf die Tanzfläche trat und eine flotte Sohle aufs Parkett legte, folgten weitere Tanzwillige. Am Sonntagmorgen ging es mit einem zukünftigen Frühschoppen weiter und auch hier konnten die Rachelshäuser Brandschützer zahlreiche Feuerwehrkollegen begrüßen. Daneben gab es eine kleine Ausstellung historischer Feuerwehrspritzen, die vor einigen Jahren von Engagierten wieder auf Vordermann gebracht worden waren und bei einer Gaudiübung noch einmal zum Einsatz kamen. Das traditionelle Dorffest wurde mit einer gemütlichen Kaffeetafel beendet, wobei an leckeren selbstgebackenen Kuchen kein Mangel herrschte. Die Düsseldorfer Gäste haben übrigens ein Wochenendhäuschen in Rachelshausen und sind passive Mitglieder der Feuerwehr. Die Besucher aus Aurich wurden von ihren Verwandten aus Rachelshausen extra für das Feuerwehrfest ins Dorf eingeladen.

Zahlreiche Besucher kamen zum Dorffest in Rachelshausen.

Beim Dorffest in Rachelshausen konnte bei Live-Musik getanzt werden
(Fotos: Piplies)


Hinterländer Anzeiger 18.08.2003

"Duo Sunflower" sorgte für Unterhaltung am Abend

Rachelshäuser feierten Dorffest in geselliger Runde

Gladenbach-Rachelshausen (bam)

Zwei Tage lang feierte man in Rachelshausen das traditionelle Dorffest. Organisatoren waren die Mitglieder der örtlichen Feuerwehr. Wie immer fand die unterhaltsame Aktion den Zuspruch der Dorfbevölkerung. Darüber hinaus hatten sich auch viele Gäste aus den Nachbarorten zum Mitfeiern einladen lassen. Am Samstag spielte die Tanzkapelle " Duo Sunflower" zum Tanz auf und animierte dazu, das Tanzbein zu schwingen. Gut und gern 250 Besucher feierten fröhlich mit. Am Sonntag dann stand ein ruhigerer Festausklang auf dem Programm. Für Kaffee und Kuchen sorgten am Nachmittag in bewährter Weise die Feuerwehrfrauen. Und sie kleinen Besucher konnten sich auf der Hüpfburg austoben. In diesem Jahr ließ man es ruhig angehen und verzichtete auf Übungen der Einsatzabteilung oder der Jugendfeuerwehr - die Geselligkeit stand einfach im Mittelpunkt des Geschehens. Interesse fand aber auch die historische Pumpe aus dem Jahr 1880 die unlängst beim Jubiläumsfestzug der Weidenhäuser Kollegen im Einssatz war. Hier hatten die Rachelshäuser in ihren historischen Uniformen und mit gekonnten Vorführungen viel Aufsehen erregt und für einen echten Hingucker gesorgt.

Aus dem Jahr 1880 stammt die historische Pumpe - hier bedient von Nachwuchs-Brandschützer Dominik - mit der man unlängst beim Jubiläum der Weidenhäuser Wehr so spektakulär den Festzug bereichert hatte

Fröhliches Feiern stand im Mittelpunkt beim Dorffest, zu dem die Rachelshäuser Brandbekämpfer wieder traditionell eingeladen hatten. Auch die kleinen Gäste hatten ihren Spaß und tollten auf der Hüpfburg. (Fotos: Bamberger)


Hinterländer Anzeiger 16.12.2002

Zwölf Mitglieder der Feuerwehr waren als Zimmerleute im Einsatz

Rachelshäuser setzten ihrer Schutzhütte ein neues Dach auf

Gladenbach-Rachelshausen. (mi). Sie stehen tagaus, tagein Gewehr bei Fuß, um im Notfall Menschen sowie deren Hab und Gut zu retten. Und selbst am verdienten freien Wochenende sind sie zum Wohle der Allgemeinheit im Einsatz: die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Rachelshausen. Fleißige Dachdecker und Zimmerleute am Werk: In Eigenleistung sanierten engagierte Mitglieder der Rachelshäuser Feuerwehr das marode Dach der örtlichen Schutzhütte.

Zwölf von ihnen machten sich am Samstagmorgen frisch ans Werk, um die Rachelshäuser Schutzhütte wieder auf Vordermann zu bringen. Trotz trüber Witterung und frostigen Temperaturen standen sie mit Hammer und Säge ausgestattet um 8 Uhr auf der Matte. Denn schließlich sollte mit vereinten Kräften an nur einem Tag die Schutzhütte ein neues Dach bekommen.

"Das Dach hat eine lange Leidenszeit hinter sich", weiß Bernd Müller, einer der engagierten Helfer. Der Zahn der Zeit hatte an den alten, gewellten Bitumenplatten heftig genagt. Die dringend erforderliche Reparatur wurde von der Stadt - sie ist Eigentümer der Schutzhütte - jedoch aufgrund finanzieller Engpässe immer wieder verschoben.

Deshalb nahm die Feuerwehr das Projekt nun in Eigenregie in Angriff. "Wir haben die Notwendigkeit erkannt, dass etwas getan werden muss, um größeren Schaden an der Schutzhütte zu verhindern", sagt Bernd Müller. Die Rachelshäuser scheuten weder Kosten noch Mühen, um die Arbeiten noch vor Wintereinbruch erfolgreich über die Bühne zu bringen. So wurde am Samstag fleißig gesägt und gehämmert, die alten Platten abgerissen sowie eine neue, witterungsbeständige Auflage montiert. "Da wir auch Zimmerleute und Dachdecker in unseren Reihen haben, waren die anfallenden Arbeiten eigentlich kein großes Problem", freut sich Bernd Müller über den gelungenen Einsatz. Nun hoffen die Mitglieder der Feuerwehr, dass die Stadt zu ihrem Versprechen steht und ihnen einen Zuschuss gewährt, damit wenigsten ein Teil der Kosten gedeckt werden kann.

Eigeninitiative ist für die Rachelshäuser wahrlich kein Fremdwort. Um in ihrem Ort etwas auf die Beine zu stellen, lassen die Bürge - ohne viel Aufsehen davon zu machen - oft selbst ihre Muskeln spielen. So schufen sie unter anderem in Eigenleistung die Brunnenanlage. Auch beim Bau des Dorfgemeinschaftshauses und der Friedhofshalle legten sie fleißig mit Hand an.

Fleißige Dachdecker und Zimmerleute am Werk: In Eigenleistung sanierten engagierte Mitglieder der Rachelshäuser Feuerwehr das marode Dach der örtlichen Schutzhütte. (Foto: Tietz)


Oberhessische Presse 01.04.2003

Jung und Alt säubern Umwelt

Gladenbach. In drei Gladenbacher Stadtteilen beteiligten sich zahlreiche freiwillige Helfer an Säuberungsaktionen von Katrin Schneider und Klaus Peter

Bereits zum dritten Mal befreiten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Erdhausen ihre Gemarkung von Müll und Unrat. In diesem Jahr waren neben den Jugendlichen der Wehr erstmals auch die Bürger dabei. "Während der Bürgerversammlung hatte die Bevölkerung den Wunsch geäußert, sich an der Aktion zu beteiligen und wir haben sie gerne zum mitmachen eingeladen", erklärte der stellvertretende Jugendfeuerwehrwart Daniel Thome. In den frühen Morgenstunden machten sich rund 25 freiwillige Helfer, darunter auch Ortsvorsteher Karl Leinbach und Bürgermeister Klaus-Dieter Knierim mit Ehefrau Anneliese, auf den Weg. Die jüngste Helferin war die achtjährige Stella Evelbauer. In vier Gruppen durchstreiften sie die Gemarkung in allen Himmelsrichtungen zwischen Rodenhausen, Mornshausen, Weidenhausen und Kehlnbach auf der Suche nach Müll. Nach drei Stunden war eine stattliche Ausbeute von fünf Anhängerladungen zusammen gekommen. Die fleißigen Helfer fanden nicht nur Plastikplanen und Getränkedosen - sie förderten unter anderem einen kompletten Pkw-Auspuff, einen Kachelofen, Autobatterien und Autoreifen zu Tage. Der Müll wurde in bereit gestellten Containern vom Bauhof der Stadt Gladenbach entsorgt. 22 Mitglieder des Vereins zur Förderung und Pflege gemeinnütziger Aufgaben Mornshausen brachten die Rauschenberghütte "auf Vordermann". Im Inneren der Hütte säuberten die Helfer die Küche und das Mobiliar und hängten die frisch gewaschenen Gardinen wieder auf. Auch das Außengelände mit Grillplatz wurde gesäubert, gekehrt und gerecht. Die Skulpturen und der gepflasterte Vorplatz wurden abgespritzt und der Wald rund um die Hütte vom Müll befreit. Die Jugendfeuerwehr Rachelshausen ließ die Aktion "saubere Landschaft" wieder aufleben, die in den letzten beiden Jahren "eingeschlafen" war. Die Jugendlichen befreiten die Wanderwege rund um Rachelshausen von Müll und Unrat. Zwei Säuberungstrupps mit je einem Schlepper machten sich auf den Weg, um die achtlos weggeworfenen Gegenstände, wie Flaschen, Dosen und Verpackungen einzusammeln. Ortsvorsteher Walter Scheld hatte Container organisiert, die von der Stadt Gladenbach entsorgt werden.

Begleitet von PS-starken Traktoren begibt sich die Jugendfeuerwehr Rachelshausen auf Müllsuche. Foto: Klaus Peter


Hinterländer Anzeiger 13.08.2002

Rachelshäuser Feuerwehr veranstaltete historische Übung mit restauriertem Gerät

Den Strahl von Hand turmhoch gepumpt

Von Peter Piplies
Gladenbach-Rachelshausen.. Zu einer historischen Übung mit altem Dienstgerät fanden sich die Feuerwehren aus Bellnhausen und Kehlnbach bei den Kollegen in Rachelshausen ein. Die Gastgeber führten dabei ihre Handdruckspritze aus dem Jahr 1885 vor. Drei ehemals Aktive aus der Rachelshäuser Wehr hatten die historische Spritze wieder auf Vordermann gebracht. Die Feuerwehr aus Bellnhausen nahm mit einer Handdruckspritze von etwa 1890 an der historischen Übung in Rachelshausen teil. Hinter den Bellnhäuser Kameraden folgte die Wehr aus Kehlnbach, die ein Gerät von 1890/1900 mitgebracht hatte.(Fotos: Piplies)

Fast ein Dreivierteljahr arbeiteten Horst Debus, Robert Müller und der ehemalige Wehrführer Heinrich Weber an der Restaurierung des alten "Löschhandwagens" bis die Spritze im neuen Glanz erstrahlte. Sogar mit Tricks wurde gearbeitet: Die maroden Dichtungen ersetzte das Restaurationstrio mit Lederstücken aus einem alten Ranzen.

Als die Spritze im 19. Jahrhundert angeschafft wurde, hatte Rachelshausen etwa 100 Einwohner und jedes Jahr wurde am dritten Pfingstfeiertag die Funktionstüchtigkeit der Spritze getestet. Nach erfolgreicher Funktionsprüfung ging es zum Umtrunk, bei dem der Bürgermeister ein Fass Bier ausgeben musste.

Nun sollte diese Tradition wieder aufleben, wie Restaurator Robert Müller erklärte. Die Freiwilligen aus Bellnhausen hatten eine Handdruckspritze von etwa 1890 und die Wehr aus Kehlnbach war mit ihrem Gerät von 1890/1900 mit dabei.

Als die Sirene ertönte, stürmten die Feuerwehrmänner mit ihren historischen Fahrzeugen den Berg hinunter und steuerten um die scharfe Kurve zur Kirche in der Dorfmitte. Bei dem vorgelegten Tempo musste mancher der Wehrmänner seine historische Kopfbedeckung festhalten, um den guten alten Helm nicht auf dem Weg zum Einsatzort zu verlieren.

Auf dem Dorfplatz vor der Kirche konnten die Mannen ihre Muskelkraft unter Beweis stellen. Je zwei Männer auf jeder Seite der Spritze pumpten aus Leibeskräften, bis aus den alten Schläuchen das Wasser in hohen Bögen über die Dächer platschte. Fast ein Dreivierteljahr haben drei ehemals Aktive der Rachelshäuser Feuerwehr an der alten Handdruckspritze aus dem Jahr 1885 gearbeitet, um sie wieder auf Vordermann zu bringen.

Die Rachelshäuser schafften es sogar, den Kirchturm mit ihrem Wasserstrahl zu erreichen. So ein Einsatz braucht viel Kraft und nach zehn bis 15 Minuten mussten - heute ebenso wie früher - die Einsatzkräfte abgelöst werden. Wehrführer Ulf Pfeiffer zeigte sich auch bei diesem Einsatz mit seiner Truppe zufrieden. Seine 17 Aktiven sind "eine starke Truppe für so ein kleines Dorf", so der Rachelshäuser Feuerwehrchef.

Anschließend ging es zum Umtrunk nach historischen Vorbild. Die befreundeten Wehren aus der Umgebung waren schon da, als die müden Männer von ihrer Übung zurückkehrten. Nach dem Plausch mit den Wehrkollegen beim Frühschoppen gab es am Nachmittag Kaffee und von den Feuerwehr-Frauen selbstgebackenen Kuchen. Für die Kinder war eine Hüpfburg aufgebaut.

Schon am Samstag hatte das Fest begonnen und auch die Passiven mussten mithelfen, damit die mehr als 200 Gäste aus dem Dorf und aus der Umgebung mit Essen und Getränken versorgt werden konnten. Zwar hatten die Freiwilligen zunächst Bedenken wegen des schlechten Wetters, doch als die Tanzmusik erklang und die Besucher zum Fest strömten, waren die Zweifel verflogen.

"Die Stimmung war gut - wie jedes Jahr", erklärten Stefan Debus und Tilmann Stock. "Wir sind wie immer bis zum Schluss geblieben". Dieses mal bis 3 Uhr früh.

Die Feuerwehr aus Bellnhausen nahm mit einer Handdruckspritze von etwa 1890 an der historischen Übung in Rachelshausen teil. Hinter den Bellnhäuser Kameraden folgte die Wehr aus Kehlnbach, die ein Gerät von 1890/1900 mitgebracht hatte.(Fotos: Piplies)

Fast ein Dreivierteljahr haben drei ehemals Aktive der Rachelshäuser Feuerwehr an der alten Handdruckspritze aus dem Jahr 1885 gearbeitet, um sie wieder auf Vordermann zu bringen.


Oberhessische Presse 12.08.2002

Feuerwehr-Übung an Kirche wie vor 120 Jahren

Rachelshausen. Im Mittelpunkt des traditionellen Dorffestes stand die historische Feuerwehr-Übung mit Handspritzen aus dem 19. Jahrhundert.

von Katrin Schneider
In einjähriger mühevoller Kleinarbeit hatten Robert Müller, Horst Debus und Heinrich Weber die alte Rachelshäuser Handspritze aus dem Jahr 1880 von Grund auf fachgerecht restauriert. Die drei älteren Herren orientierten sich dabei am Originalzustand der Spritze, den sie noch aus ihrer Kindheit kannten. "Mein Vater war vor dem Krieg Spritzenmeister, und einmal im Monat wurde die Handspritze zu Übungszwecken an der Kirche eingesetzt", erinnerte sich Robert Müller. Unterstützt wurde die Erinnerungsarbeit von Stefan Debus, der im Feuerwehrmuseum in Fulda Informationen über Bauart und Aussehen der Spritzen recherchiert hatte. An der Kirche im Ortsmittelpunkt, dem gleichen Übungsplatz wie in den vergangenen 60 bis 120 Jahren, fand auch am Sonntag die historische Übung statt. Mit dabei waren außerdem die Mitglieder der Feuerwehren aus Kehlnbach und Bellnhausen, die ebenfalls ihre alten Handspritzen in den vergangenen Monaten restauriert hatten. Alle drei Spritzen wurden zwischen 1880 und 1890 von der Firma Klee in Marburg für die drei Gemeinden im Amt Gladenbach hergestellt, und alle sind nahezu baugleich, berichtete Ulf Pfeiffer, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Rachelshausen. Er ehrte Müller, Debus und Weber für die geleistete Arbeit. "Wir möchten etwas für die nachfolgenden Generationen erhalten, was vor fünf Generationen in Rachelshausen angeschafft wurde", nannte Robert Müller die Beweggründe des Trios. Um die Übung möglichst zeitgemäß aussehen zu lassen, trugen die Feuerwehrmänner alte Uniformen aus den 30-er und 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts. Zuschauer der Übung waren neben zahlreichen Rachelshäuser Bürgern außerdem die Mitglieder der übrigen Wehren der Stadt Gladenbach. Sie versammelten sich im Anschluss zum Frühschoppen rund um das Gerätehaus. Für die Kinder stand eine Hüpfburg bereit, und nachmittags bewirteten die Brandschützer ihre Gäste mit Kaffee und Kuchen oder Würstchen, Steaks und Pommes. Bereits am Vorabend hatte die Gruppe "Nimm Zwo" für Stimmung auf dem Dorffest gesorgt und Musik für die rund 150 Gäste am Samstagabend gespielt.

Übung an der alten Handspritze. Foto: Schneider


Oberhessische Presse 17.08.2001

Jugendliche messen ihre Kräfte

Viel Spass beim Gaudiwettkampf

Die Jugendlichen der Feuerwehr aus Rachelshausen übten sich im spielerischen Löschangriff mit Wasser in Plastikbechern

Von Katrin Schneider Rachelshausen. Während des traditionellen Dorffestes feierten die Rachelshäuser das 10-jährige Bestehen ihrer Jugendfeuerwehr. Bereits am Vortag des Festes hatten zahlreiche Jugendfeuerwehren aus dem Stadtgebiet und die befreundete Jugendfeuerwehr aus Elmshausen an der Schutzhütte in Rachelshausen gezeltet. Mittags wurden die rund 100 Jugendlichen auf dem Dorffest verköstigt und bauten ihre Zelte ab, bevor sie in einem Gaudiwettkampf gegeneinander antraten. An vier Stationen rund um das Dorfgemeinschaftshaus maßen die Jugendlichen ihre Kräfte. Sie hatten die Aufgabe, mit verbundenen Augen mit einer Kübelspritze ihre Treffsicherheit an Büchsenbergen zu beweisen und übten sich im "Sicherheitsfahrtraining". Auch hier hatte der Fahrer einer Schubkarre die Augen verbunden und musste einen Kameraden nach dessen Anweisungen durch einen Parcours lenken. Im "Schnellangriff" mussten mit Wasser gefüllte Becher transportiert werden, und Geschicklichkeit war auch beim Eier-Staffelauf gefragt. Von den acht teilnehmenden Jugendfeuerwehren gewannen die Jugendlichen aus Frohnhausen, gefolgt von der Wehr aus Gladenbach. Punktgleich auf dem dritten Platz landeten die Jugendlichen aus Rachelshausen und Elmshausen. Am Abend sorgte die Gruppe "Nimm Zwo" für Stimmung, und zum Frühschoppen am nächsten Morgen kamen die befreundeten Wehren aus dem Stadtgebiet nach Rachelshausen. Am Abend klang das zweitägige Fest gemütlich aus. "Das Dorffest findet immer guten Anklang. Insgesamt kamen an den zwei Tagen rund 350 Besucher", zeigte sich Karl-Heinz Müller zufrieden.

Treffsicherheit und Teamgeist waren beim Spritzen auf Blechdosen gefragt. Fotos: Katrin Schneider

Zwei Tage lang feierten die Rachelshäuser mit ihren Gästen das traditionelle Dorffest.