Das Engagement von Viola Wege und der Einsatz der freiwilligen Feuerwehr in Rachelshausen sicherte den Lebensraum der Geburtshelferkröte.
Rachelshausen. Im Steinbruch von Rachelshausen ist eine bedrohte Tierart beheimatet: die Geburtshelferkröte, auch Glockenfrosch genannt. Dort findet sie optimale Bedingungen vor. Sie bevorzugt sonnenwarme, bodenfeuchte Verstecke unter Steinplatten, Wurzeln und in Erdlöchern. In Tümpeln entwickeln sich die Kaulquappen langsam zu Kröten. Ende Juli drohte das Laichgewässer in Rachelshausen auszutrocknen.
„Die vielen Kaulquappen waren in akuter Gefahr“, sagt Viola Wege. Die Naturschützerin suchte sofort Hilfe und fand in der Freiwilligen Feuerwehr Rachelshausen Unterstützer für den aktiven Naturschutz. Spontan erklärten sich die Brandschützer zu einer Rettungsaktion der ganz besonderen Art bereit. Und gerade noch zur rechten Zeit hieß es: „Wasser marsch“ und das Laichgewässer wurde wieder mit Wasser befüllt.
Die Feuerwehr hatte die Rettungsaktion genutzt, um mit der Jugendabteilung einen Einsatz unter realen Bedingungen zu üben. Es mussten Schläuche verlegt und das Gewässer wieder gefüllt werden.
Für Wege war die Aktion Rettung in letzter Minute. Dieses Jahr sei in dem Laichgewässer besonders viel Nachwuchs gewesen. „Ich konnte nicht zusehen, wie das Gewässer einfach austrocknet“, erklärt Wege.
Die Kooperation mit der Feuerwehr habe gleich einen doppelten Effekt. Zum einen seien die Kröten geschützt worden und zum anderen hätte die Jugend geholfen, aktiven Naturschutz zu betreiben.
Für Wege ist ihr Handeln Ehrensache. „Ich bin mit Herzblut dabei“, sagt sie. Und die Spaziergänger rund um den Steinbruch in Rachelshausen könnten sich nun nach gelungener Rettungsaktion an dem „wohlklingenden Gesang der kleinen Kröten erfreuen“. Der außergewöhnliche Einsatz der Ortsfeuerwehr habe dazu beigetragen, ein Stück Natur vor der Haustür zu erhalten, sagt Wege, die darauf verweist, dass seit mehreren Jahren ein dramatischer Bestandsrückgang dieser Krötenart zu verzeichnen ist. „Ein Großteil der vorhandenen Population ist auch im Landkreis verschwunden“, sagt die Friebertshäuserin.
von Silke Pfeifer-Sternke
Gladenbach-Weidenhausen. Lichterloh hat am Samstgabend eine Scheune mitten im Gladenbacher Stadtteil Weidenhausen gebrannt. Als die örtliche Feuerwehr, die um 19.26 Uhr alarmiert wurde, als erste am Ort des Geschehens in der Weidenhäuser Straße eintraf, schlugen die Flammen schon meterhoch aus dem Dach des Gebäudes.
Das Feuer war in der Scheunen eines Anwesens in der Ortsmitte ausgebrochen, dort wo die Häuser dicht an dicht stehen. In dem landwirtschaftlichen Gebäude wurden Heurundballen gelagert.
Am vergangenen Wochenende lud die Freiwillige Feuerwehr Rachelshausen zum traditionellen Dorffest rund um das Feuerwehrgerätehaus ein. von Martina Westermann
Rachelshausen. Los ging es am Samstagabend mit Musik und Tanz. Alleinunterhalter Klaus Specht aus Frohnhausen unterhielt die annähernd 200 Besucher bis in die frühen Morgenstunden hinein mit einer bunten Musikmischung für jung und alt. "Gerade die jugendlichen Gäste gehören für uns zu einem guten Gelingen des Festes unbedingt immer mit dazu", erklärte Wehrführer Fred Debus. Am Sonntagmorgen stand ein gemeinsamer Frühschoppen mit befreundeten Wehren aus Gladenbach und dem Bad Endbacher Ortsteil Dernbach auf dem Programm. Für das leibliche Wohl war mit Steaks, Pommes und Würstchen vom Grill gesorgt. Am Nachmittag servierten die Feuerwehrfrauen Kaffee und eine verlockende Auswahl selbst gebackener Kuchen. Zwischen den kulinarischen Genüssen konnten sich interessierte Gäste über die Notwendigkeit von Rauchmeldern informieren. "Ein Rauchmelder sollte eigentlich in jeder Wohnung vorhanden sein", forderte der Wehrführer und versicherte, dass diese unter Umständen leben rettenden Geräte heute gar nicht mehr teuer seien. Für den Fall, dass es trotz Rauchmelder zu Hause doch einmal brennt, erklärten die Wehrmitglieder ihren Besuchern anhand einer eindrucksvollen Vorführung den richtigen Umgang mit einem Feuerlöscher. Das zur Demonstration enzzündete Feuer bot anschließend auch den Zuschauern Gelegenheit, den soeben gelernten Umgang mit dem Feuerlöscher gleich praktisch zu erproben. Einen Eindruck davon, wie die heimische Wehr vor hundert Jahren ohne moderne Feuerlöschgeräte Brände bekämpfte bekamen die Besucher im Feuerwehrgerätehaus. Dort konnte eine von Ehrenwehrführer Heinrich Weber und Horst Debus aufwändig restaurierte Feuerwehrspritze aus dem Jahre 1888 besichtigt werden. Mit einem Dämmerschoppen in gemütlicher Runde klang das rundum gelungene Fest aus. Ein besonderes Dankeschön richtete Fred Debus an die 54 passiven Mitglieder seiner insgesamt 71 Feuerwehrmänner und -frauen zahlenden Wehr. "Ohne die tatkräftige Mithilfe unserer passiven Mitglieder könnten wir dieses Fest gar nicht jedes Jahr auf die Beine stellen", versicherte der Wehrführer. Der Erlös der Veranstaltung kommt der örtlichen Jugendfeuerwehrarbeit zugute.
Gladenbach-Rachelshausen (mi). Glimpflich ausgegangen ist gestern Mittag ein Wohnungsbrand in Rachelshausen. Verletzt wurde niemand, an dem Gebäude entstand nur geringer Schaden. Anwohner des Mehrfamlienhauses im Oberstadtring bemerkten gegen 12.20 Uhr starke Rauchentwicklung und alarmierten die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte aus Rachelshausen, Gladenbach und Römershausen rückten aus. Um in die betreffende Wohnung zu gelangen, mussten die Helfer zunächst eine Holztür aufbrechen. Der Wohnungsinhaber war zu dieser Zeit nicht anwesend. Er hatte in der Küche einen Topf auf eine Herdplatte gestellt und diese dann angestellt - ohne später noch einmal nach dem Rechten zu sehen. Die Wehrleute nahmen den verkohlten Kochtopf vom Herd und lüfteten das Gebäude kräftig durch. Das Mehrfamilienhaus im Oberstadtring 11 war am 14.04.1996 schon einmal Schauplatz eines großen Feuerwehreinsatzes. Damals hatte ien zweijähriges Kind mit Feuer gespielt - das Dachgeschoss brannte völlig aus.